Fläche ist kostbar. Boden ist eine begrenzte Ressource. Um einen Bundesbürger zu ernähren, wird eine Fläche von 2400 m² benötigt, ein Drittel davon befindet sich bereits im Ausland. Weltweit sind aber nur 2000 m² Agrarfläche pro Person vorhanden. Wir leben in Deutschland also auch in Bezug auf Flächennutzung und Lebensmittelkonsum bereits auf Kosten anderer. [1]
Ein Ende unseres immensen Flächenverbrauchs ist also, gerade angesichts des Ukraine-Krieges und einer drohenden weltweiten Hungerkatastrophe, dringend notwendig.
Weil die Angabe in Hektar oder Fußballfeldern so abstrakt ist, haben wir die Flächen verschiedener Umfahrungsvarianten umgerechnet in Grundnahrungsmittel und Bodenleben:
„Kein Flächenverbrauch“ beim Ost-Tunnel? Mitnichten!
Das Staatliche Bauamt gibt den Flächenverbrauch der „Ortsumfahrung ortsnah mit langem Tunnel“ mit 6,8 ha an. Aus dem Vergleich mit der vollständig offenen Variante (13,4 ha) ergibt sich: Nur 49 % sollen untertunnelt werden, mehr als die Hälfte verläuft oberirdisch! Zusätzlicher Flächenverbrauch für eine „Erschließungsstraße“ auf dem Tunneldeckel und die Verdichtung landwirtschaftlicher Böden ist dabei wohl noch gar nicht berücksichtigt.
Quelle: https://www.stbawm.bayern.de/mam/strassenbau/projekte/B17S.ABBA0009.00/2021_07_28_pr%C3%A4sentation.pdf Seite 12
Abgesehen vom direkten Flächenverbrauch, wirkt eine Umfahrung stets auch als Türöffner für weiteren Flächenfraß, indem neue Gewerbegebiete erschlossen werden, die Zuzug generieren, der wiederum neue Wohnbebauung erfordert und neue Infrastruktur in Form von Supermärkten, Schulen, Sportstätten, Krankenhäusern und wieder neuen Straßen. Dieser Kreislauf führt zu Naturzerstörung, Artensterben, Bodenversiegelung und dazu, dass wir uns immer schlechter regional mit Lebensmitteln versorgen können.