Der Verkehr muss runter!

Der Verkehr muss runter, denn er schädigt Mensch und Umwelt. – Trotz des herbstlich-kühlen Wetters kamen am 03. Oktober rund 1500 Menschen zur Demo, um diese Forderung zu unterstützen und sich gegen eine Weilheimer Umfahrung einzusetzen. Eine Trommlergruppe in Tracht gab den Takt vor, als sich der endlos lange Protestzug über die B2 bewegte. Viele trugen selbstgestaltete Schilder und Transparente. „In vielen Autos sitzt nur einer, von den Eisbär’n versteht das keiner!“ stand dort mit Hinweis auf den Klimawandel zu lesen. Oder: „Tiefgaragenplätze müssen her, denn Parkplatzsuche ist Verkehr!“ „Weilheims Lösung liegt wie guter Wein im Keller! – Tunnellösung“, stand auf einem anderen Plakat. Auch der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und der Radlwege wurden gefordert.
Bei der anschließenden Kundgebung im Maibaumpark drängten sich mindestens ebenso viele Teilnehmer um die zahlreichen Infostände wie um die Essensausgabe.

Bund Naturschutz
Schutzgemeinschaft Weilheimer Moos
Slow Food Pfaffenwinkel
AbL (Aktionskreis bäuerliche Landwirtschaft)
BDM (Bundesverband Deutscher Milchviehhalter)
Pro Bahn
Carsharing-Pfaffenwinkel
Greenpeace Weilheim

Alle diese Organisationen informierten mit Ständen und Redebeiträgen über ihre Anliegen und wie diese durch eine Umfahrung beeinflusst würden: Vom Geld, das nicht in den Ausbau der Bahn investiert wird, über die Lebensmittel, die nicht mehr regional produziert werden können, über die Natur, der immer weniger Raum bleibt bis zum Radverkehr, der auf Entfernungen unter fünf Kilometern dem Auto überlegen ist.
Immer mehr Menschen wird klar, dass eine Umfahrung kaum Verkehrsentlastung für Weilheim bringen kann, sie würde den Verkehr nur verlagern und könnte sogar Verkehr nach Weilheim ziehen und neuen generieren. Dagegen stehen hohe immaterielle Kosten durch Verlust von Natur- und Naherholungsgebieten, landwirtschaftlichen Flächen, Flächen für zukünftige Wohnbebauung und Flächen für Trinkwasser- und Hochwasserschutz, die bei der Trassenentscheidung vermutlich nicht angemessen berücksichtigt werden. Fotos: M. u. S. Wessel